Wie lässt sich Verständnis für Natur und Umwelt fördern? Wie erklärt man, was in Feld und Wald tagtäglich passiert? Diese Fragen führten Jäger der Jägerschaft des Landkreises Grafschaft Bentheim zu dem Entschluss, ein „Lernort Natur Mobil“, eine „Rollende Waldschule“ anzuschaffen.
Foto 1: Das Infomobil vor dem Einrichten
Ausgerüstet werden sollte dieser Anhänger mit Info-, Anschauungs- und Mitmachmaterial und inzwischen weit mehr als 60 Präparaten der heimischen Tierwelt. Das alles war inzwischen vor 13 Jahren. Da stand am Anfang ein großer weißer Anhänger, wie er auch als rollender Verkaufsstand genutzt wird (Foto 1). Die Tierpräparate sind allesamt von Präparatoren kunstvoll nach gesundheitshygienischen Anforderungen gestaltet, damit sie so naturgetreu wie möglich erscheinen und angefasst, befühlt und gestreichelt werden können. Be-Greifen kommt schließlich von anfassen, so die Zauberformel.
Foto 2: Im Seniorenheim ist das Interesse an Natur groß
Mit „Lernort Natur“ bieten die Jäger in Kindergärten, Kindertagesstätten oder Schulen als Ergänzung zum Biologie- und Sachkundeunterricht Greifbares zur Selbsterfahrung. In Seniorenheimen - hier ein Bild aus den Anfangsjahren (Foto 2) - kommt das Infomobil ebenso zum Einsatz wie bei Firmentagen, Mühlentagen, Ferienpassaktionen, dreimal im Jahr im Tierpark Nordhorn und selbstredend bei jagdlichen Veranstaltungen. Überall stößt „Lernort Natur“ auf reges Interesse (Foto 3).
Foto 3: „Lernort Natur“ weckt lebhaftes Interesse
Erstmals wurde das Infomobil mit dem klingenden Namen „Lernort Natur“ am 9. März 2012 für den Straßenverkehr zugelassen. Seitdem rollt es etwa 40-mal pro Jahr von Einsatz zu Einsatz wie ein kleines, mobiles Naturkundemuseum.
Damit genügend Jäger die vielseitigen Möglichkeiten dieses Infomobils kennenlernen und es nutzen können, fand erneut eine Einweisung statt. Dabei wurde gezeigt, wie vielfältig „Lernort Natur“ genutzt werden kann und was sich alles in den Schubladen, an den Wänden und am Boden des Infomobils versteckt (Foto 4).
Foto 4: Interessierte lernen die Möglichkeiten von „Lernort Natur“ zu nutzen
Klaus Spitzer, bestens mit „Lernort Natur“ vertraut empfahl, zunächst ein einzelnes Tier aus der Lebensgemeinschaft von Feld oder Wald vorzustellen, gerne auch im Frage-Antwort-Spiel. „Das regt zum Mitmachen an,“ weiß der Jäger. Nach und nach wird die vollständige Lebensumwelt dieses Tieres mehr und mehr mit einbezogen. „Packt Euer Wissen um die einzelnen Wildtiere in Geschichten, denn Geschichten bleiben im Gedächtnis haften und helfen Lücken im Verständnis von Natur und Umwelt zu schließen“, berichtet Klaus Spitzer aus langjähriger Erfahrung (Foto 5). Auch eine Geschichte zum Hausbau früherer Generationen hat er parat: „Unsere Vorvorfahren schlugen ihr Bauholz im Wald und verarbeiteten es frisch. Die Balken wurden beim Bau mit Holzdübeln verbunden. Trocknete das Holz, zog es sich zusammen und die Verbindung zwischen den Balken saß bombenfest“.
Foto 5: Klaus Spitzer berichtet, was das Infomobil vermitteln kann
Wer mehr über „Lernort Natur“ wissen oder das Infomobil gerne für seine Veranstaltung buchen möchte, findet weitere Informationen hier oder bei der Jägerschaft des Landkreises der Grafschaft Bentheim.