Raoul Reding, der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft, berichtete über das Wolfsmonitoring in Niedersachsen. Eindrucksvoll legte er anhand von Karten und Zahlen dar, wie sich der Wolfsbestand in nur etwas mehr als 10 Jahren entwickelt hat. Gab es damals nur einige wenige Wolfsterritorien, wird Niedersachsen heute dagegen fast flächendeckend von Canis lupus besiedelt.
Um die weitere Entwicklung dokumentieren zu können, bittet Reding nachdrücklich darum, jede Beobachtung - egal ob Sichtung, Riss oder anderen Wolfskontakt - an den Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft zu melden, denn nur so könne auf Grundlage gesicherter Daten gegenüber der Politik argumentiert werden. Als weiteren Trend zeigte Reding, dass entgegen der kontinuierlichen Zunahme der Wolfspopulation die Zahl gemeldeter Nutztierrisse zurückginge. Würden Risse aber nicht gemeldet, könne dies dazu führen, dass Wolfsvorkommen nach den Vorschriften nicht mehr bestätigt würden, obwohl sie tatsächlich vorhanden wären und weiter zunähmen. Weidetierrisse, die dem Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft gemeldet werden, werden vertraulich behandelt. Sie gelangen nicht an die Öffentlichkeit, gehen dennoch aber in das niedersächsische Wolfsmonitoring ein. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, jede Beobachtung zu melden. Meldeformulare können unter www.wolfsmonitoring.com heruntergeladen werden oder sind auf der Smartphone-App Wolfsmeldungen Niedersachsenzu finden. Persönlich ist der Wolfsbeauftragte per Mail über
Dr. Hermann Kramer, Leiter des Kreisveterinäramtes, sprach über das Thema „ASP in der Grafschaft". Der Kreisveterinär skizziert den äußerst bedauerlichen Seuchenfall auf dem betroffenen Schweinebetrieb und hielt fest, dass bis heute nicht geklärt sei, wie es zu dem Ausbruch kam. Bei der Jägerschaft bedankte sich der Veterinär für die bereitwillige Zusammenarbeit. Vorbeugend wurden Wildschweine in der Vergangenheit bereits auf ASP getestet. Die Ergebnisse waren negativ. Das daraus resultierende Zahlenmaterial wurde nach dem Ausbruch der ASP in dem Hausschweinebetrieb ergänzt durch Untersuchungsergebnisse infolge verschärfter Bejagung und der Fallwildsuche in umliegenden Revieren. Insgesamt habe dieses Zahlenmaterial ohne Befund beim Schwarzwild mit dazu beigetragen, dass behördliche Auflagen für die Hausschweinehalter zeitlich befristet bleiben konnten.
Abschließend referierte der stellvertretende Präsident der Landesjägerschaft, Josef Schröer, über aktuelle jagdpolitische Entwicklungen. Schröer appellierte daran, aufmerksam, aber mit Bedacht zu verfolgen, was sich unter der neuen Landesregierung hinsichtlich des Landesjagdrechts künftig tut. In diesem Zusammenhang kam Schröer auch die Wilderfassungsbögen zu sprechen, die die Revierpächter bitte ausfüllen möchten. Auch in diesem Fall bilden die erhobenen Daten eine valide Grundlage, um in Diskussionen mit der Politik für die Jagd argumentieren zu können. Anhand dieser Daten kann die Landesjägerschaft der Politik die Verhältnisse in den niedersächsischen Revieren belegen und verfügt damit über belastbare Fakten als Gegengewicht zu Ideologien. Josef Schröer bat die Grafschafter Jäger eindrücklich, bitte die Wildtiererfassungsbögen auszufüllen und der Landesjägerschaft baldmöglich zu übergeben.
Den musikalischen Rahmen der Winterversammlung schufen die Bläser des Hegerings II unter der Leitung von Jan Wulkotte.