Nach coronabedingter zweijähriger Unterbrechung lud die Jägerschaft der Grafschaft Bentheim für den 29. Januar zum nunmehr 31. Jägerfrühstück nach Schüttorf in das Hotel Nikisch ein. Vor zahlreichen Jägern stellten der Kreisjägermeister Reinhold Gosejacob und der Vorsitzende der Jägerschaft des Landkreises Grafschaft Bentheim Rüdiger Köhler bei dem diesjährigen Neujahrsempfang kurzweilig und informativ Aktuelles und bevorstehende Veränderungen rund um die Jagd vor.
Unter den Gästen waren der Landrat Uwe Fietzek, der ehemalige niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers und der stellvertretender Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen Josef Schroer.
Buchstabe für Buchstabe gingen der Kreisjägermeister Reinhold Gosejacob und der Vorsitzende der Grafschafter Jägerschaft Rüdiger Köhler von A wie ASP bis Z wie Zuverlässigkeit durch das Alphabet. Zur Sprache kamen neue gesetzliche Vorschriften für die Bewirtschaftung der Schalenwildarten Rot-, Dam- und Rehwild oder ein in Aussicht stehendes Ende der nach Landesjagdrecht verlangten Ausbildung brauchbarer, geprüfter Jagdgebrauchshunde an der lebenden Ente, in Schliefenanlagen am Fuchs oder die Ausbildung im Wildschweingattern für qualifizierte Stöber- und Schweißhunde. Angesprochen wurde ebenfalls, wie es anlässlich eines Brachvogel-Symposiums im Tierpark Nordhorn hieß, dass der Fuchs 60 % der Gelege dieses Wiesenbrüters erbeutet. An dieser Stelle ist die enorme Zunahme gebietsfremder, eingewanderter invasiver Beutegreifer wie Waschbär oder Marderhund seit gut 20 Jahren von Interesse. Diese Arten erbeuten Jungtiere, Jungvögel, Amphibien oder Vogelgelege und gefährden damit einheimische wildlebende Tierarten. Sehr gelobt wurde die hervorragende Zusammenarbeit mit den Abteilungen der Kreisverwaltung. Ebenfalls als sehr erfreulich wurden das große Interesse hervorgehoben, die Jägerprüfung abzulegen und das hohe Niveau der im Landkreis ansässigen Jagdschulen. Begrüßt wurde der seit 2023 erforderliche Schießnachweis, der qualifiziertes Jagen bei treffsicherem Umgang mit Flinte und Büchse tierschutzkonform und weidgerecht attestiert. Abgelehnt wurde der immer wieder zu hörende Ruf aus der Politik nach weiteren Verschärfungen des Waffenrechts, wenn zuvor ein Verbrechen geschah, bei denen äußerst selten legale Jagdwaffen zum Einsatz kommen. Schließlich habe Deutschland das schärfste Waffenrecht der Welt. Aber auch bei weiteren Verschärfungen erreiche dies nicht den Schwarzmarkt für illegale Waffen. Sorgen bereitet auch der Wolfsbestand in Niedersachsen und der inzwischen hier auch vorkommende Goldschakal, eine Art, die aus Südosteuropa eingewandert ist und sich ansiedelt. Ihr Rede beschlossen Reinhold Gosejacob und Rüdiger Köhler mit einem Gedanken des griechischen Philosophen Sokrates „In jedem Menschen ist Sonne – man muss sie nur zum Leuchten bringen".
Das Bläsercorps des Hegeringes II Schüttorf unter der musikalischen Leitung von Jan Wullkotte (4. von rechts)
Untermalt wurde das gelungene und schmackhafte Frühstück bei Nikisch von den Jagdhornklängen der Bläser des Hegeringes II Schüttorf.