500 Waffeln haben Schüler der Grund- und Hauptschule Gildehaus selbst gebacken und verteilt. Die eingenommenen Spenden, so haben die Schüler von der dritten bis zur zehnten Klasse zuvor entschieden, sollen dem in der Grafschaft heimischen Steinkauz zugutekommen. Den Schülern war zu Ohren gekommen, dass es Steinkäuzen an geeignetem Nistraum mangelt und Jäger Niströhren gebaut und zum Teil bereits auch schon für die Brutsaison aufgehangen haben.
Was steht dahinter? Einmal im Jahr veranstaltet die Grund- und Hauptschule Gildehaus eine Waffelaktion, bei der die Erlöse gespendet werden. Diesmal war es den Schülerinnen und Schülern wichtig, dass die Waffeln nicht verkauft werden, sondern, dass alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer kostenlos eine Waffel erhalten. Freiwillig konnte dann natürlich trotzdem gespendet werden.
Die Spenden sollten in diesem Jahr an eine Naturschutzaktion gehen. Nur wohin genau? Zur Wahl standen das Brachvogelprojekt, die Tierauffangstation des Tierparks Nordhorn und das Projekt Steinkauzförderung der Kreisjägerschaft.
Die Entscheidung fiel auf die Steinkäuze. Warum? Der amselgroße Steinkauz braucht die offene, zumeist landwirtschaftlich genutzte Landschaft wie hier auch in der Grafschaft mit kurzrasigen, oft dauerbeweideten Weiden. Vielfach liegen solche Flächen in Hofnähe, auf denen der kleine Kauz „zu Fuß“ eine Beute fangen kann. Zum Nisten benötigt er Feldscheunen, Steinhaufen oder alten Baumbestand wie bei Streuobstwiesen, bei dem einzelne, überalterte Äste ausgebrochen sind und natürliche Nisthöhlen bieten. Gerade die sind aber rar geworden. Um diesen Mangel auszugleichen, entschlossen sich die Jäger, Brut- und Niströhren zu bauen und an geeigneten Standorten aufzuhängen. So kam es zum Kontakt mit der Vogelkundlichen Arbeitsgemeinschaft der Grafschaft Bentheim und dem Austausch an Wissen und Erfahrung.
Beim Spendensammeln kamen erfreuliche 410 Euro zusammen, die die Schüler Vertretern der Kreisjägerschaft stolz überreichten. Da jetzt im Frühjahr Brut- und Setzzeit herrscht und allerorten neues Leben zur Welt kommt, das nicht gestört werden darf, werden im Herbst, rechtzeitig vor der nächsten Brutsaison, drei Niströhren von Schülern und Jägern an geeigneten Standorten im Bereich des Hegerings I der Kreisjägerschaft aufgehangen.
Die Schüler der Grund- und Hauptschule Gildehaus bei der Spendenübergabe an Vertreter der Kreisjägerschaft. Im Bild (v.li.) neben den Schülern deren Schatzmeister Nils Obremba und der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz Dr. Georg Eckel. Auf der rechten Seite die Schülervertretungslehrer Dörthe Kruse und Dries Middendorf (v.li.) im Vordergrund vor der Gruppe eine Steinkauzniströhre.